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esch-Scherîf.JERUSALEM. 3. Route. 183 Sommer haben sie wenig Wasser, und nur wenige Cisternenlöcher
befinden sich jetzt auf der Oberfläche. Eine in den Fels gehauene
Treppe führt in diese erstaunlich grossen, von Felsenpfeilern
getragenen unterirdischen Gewölbe. Die Anlage dieser Bassins
reicht wohl in sehr frühe Zeit hinauf. Gerade vor dem Portal
der Aksamoschee ist noch eine andere Cisterne, der Blattbrunnen,
bîr el-waraka.
Hier liess einst ein Mann vom Stamme Temîm, Ge-
fährte
ʿOmar’s, seinen Eimer hinunterfallen, stieg hinab, ihn zu
holen, und fand ein Thor, welches zu Baumgärten führte; er
pflückte ein Blatt und steckte es hinter’s Ohr; darauf stieg er
wieder hinauf und zeigte seinen Fund an. Das Blatt stammte
aus dem Paradiese und blieb stets grün; andere Leute, die nach
ihm hinunter gelassen wurden, fanden nichts.

In der Periode der Laufbahn Mohammed’s, in welcher er den
grössten Theil seiner Offenbarungen aus jüdischen Quellen schöpfte,
erklärte er die Aksa, das entfernteste Heiligthum, für eine Stätte
des Proto-Islâm’s, und nach einer Tradition soll er gesagt haben,
ihre Gründung falle nur 40 Jahre später, als die der Kaʿba (durch
Abraham). Die arabischen Autoren berichten, dass der Chalîfe
ʿOmar, vom Platz des salomonischen Tempels hinuntersteigend, in
der nahe dabei liegenden Marienkirche sein Gebet verrichtet habe.

Die Moschee *el-Aksa ist heute ein grosser Complex von Ge-
bäuden
; die Hauptaxe derselben fällt senkrecht auf die südliche
Umfassungsmauer des ganzen Tempelbezirks. Die erste Anlage
des Gebäudes rührt von dem oströmischen Kaiser Justinian her;
es war eine Basilica zu Ehren der heiligen Jungfrau. Schon
Prokop, welcher die Bauten Justinian’s beschrieben hat, weiss, dass
man zum Behuf dieses Baues künstliche Unterbauten anlegen
musste; namentlich das Mittelschiff ruht auf unterirdischen Ge-
wölben
. Das Gebäude war sehr breit, sodass man Mühe hatte,
Balken für die Decke zu finden. Die Decke war von zwei Reihen
übereinandergestellter Säulen getragen. Vor der Kirche befanden
sich Vorhallen und zwei Hospize, die den Eingang zur Kirche im
Halbkreis umgaben. ʿOmar weihte die Kirche dem muslimischen
Glauben; der schon oben angeführten Korânstelle gemäss erhielt
sie den Namen Mesdjid el-Aksa. Am Ende des 7. Jahrhunderts
liess ʿAbd el-Melik, der Erbauer der Sachrâ, die Thore der Aksa
mit Gold- und Silberplatten überziehen. Unter dem Chalifat des
Abu Djaʿfar el-Mansûr (758775) wurde die Ost- und Westseite
durch ein Erdbeben beschädigt; um sie wieder herzustellen, liess
man aus den Zierathen der Moschee Münzen schlagen. Mansûr’s
Nachfolger el-Mehdi (775785) fand die Moschee wieder in Ruinen
in Folge eines Erdbebens; er liess sie in veränderter Gestalt, in
etwas geringerer Länge und grösserer Breite, wieder aufbauen.
Im Jahre 1060 stürzte das Dach zusammen, wurde aber sogleich
wieder hergestellt. So lauten die Berichte der Araber. Man
kann hieraus schliessen, dass von dem ursprünglichen Gebäude
wenig mehr erhalten ist.